Von der Wiedergründung des SPD-Ortsvereins Painten 1945/1946 bis heute

2. Teil der Erzählung der Geschichte des SPD-Ortsvereins Painten von 1946 bis heute

Die Wiedergründung des SPD-Ortsvereins erfolgte 1945/46. Im "Political Activity Report vom 31. Dezember 1945" verkündete der amerikanische Militär Robert E. Boyd, Capt., MGO die Zulassung der SPD im Kreis Parsberg. "Von der Sitt and 25 other ardent anti Nazis", also 26 glühende Antinazis, im Kreis Parsberg waren bereit, die SPD in diesem Gebiet wieder aufzubauen. Der amerikanische Offizier gab die Empfehlung, sie für Bürgermeisterposten und als Gemeinderäte vorzusehen. Auch Alois Heindl zählte aufgrund seiner politischen Biografie zu diesem Personenkreis.
1946 erfolgte die Wiedergründung des SPD-Ortsvereins in Painten durch Alois Heindl, der der PaintenSPD schon von 1921 bis 1933 vorstand.

Bild: Mitgliedsausweis Kopfmüller

Ab den Wahlen 1948 - 1966 (ohne die Ortsteile Maierhofen, Neulohe, Berg, Mantlach und Netzstall) konnte die SPD dank der guten Sacharbeit ihrer Vertreter die Ergebnisse kontinuierlich steigern. Lag der Stimmenanteil 1948 bei 26,4% und 3 Markträten (von 10) so wurde 1966 ein Ergebnis von 38,2% erreicht. Dadurch konnten 4 Markträte (von 10) gestellt werden. Nach der Gebietsreform, bei der Painten dann in den Landkreis Kelheim und den Bezirk Niederbayern eingegliedert wurde, sind in den Ergebnissen auch die vorher genannten Ortsteile enthalten. In 1972 reduzierte sich das Ergebnis auf 30,9%. Die Sitze im Marktrat blieben mit 4 gleich, allerdings dann von 12. Bereits 1978 konnte der kurz rückläufige Trend mit 43,7% und 5 Markträten (von 12) wieder fortgesetzt werden. Ab diesem Zeitpunkt bis einschl. 2014 wurden immer Ergebnisse von deutlich über 40% erzielt.

1978 war auch das Jahr in dem der Vorsitzende der SPD, Hans Schmid, ein selbstständiger Bäckermeister und glühender Vertreter der sozialdemokratischen Werte zum 1. Bürgermeister gewählt wurde. Leider musste er nach erfolgreicher Wiederwahl 1984 sein Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Als sein Nachfolger wurde Willi Dürr gewählt, der in seiner Amtszeit viel Versäumtes nachholte. Die Bürgermeisterwahl 2014 ging für den Kandidaten der SPD äußerst knapp verloren. Nur 14 Stimmen fehlten zum Bürgermeister und damit auch zur Gestaltungsmehrheit im Marktrat. Die Anzahl der Markträte konnte mit 7 (von 14) gehalten werden. Eine starke Fraktion hat im Marktrat durch zielgerichtete Sacharbeit die Geschicke der Marktgemeinde in der nun ablaufenden Legislaturperiode maßgeblich mit geprägt.

Nicht außer Acht gelassen werden kann, dass auch der Ortsverein mit den gesellschaftlichen Entwicklungen unserer Zeit kämpft. So sind immer weniger Menschen bereit, sich in Vereinen oder anderen Organisationen zu engagieren.
Umso erfreulicher ist, dass über die offene Liste der SPD 28 Personen zeigen, für die Geschicke des Marktes Painten tätig sein zu wollen. Bezeichnender Weise ist einer dieser Kandidaten, Manuel Kopfmüller der Enkel des Heinrich Kopfmüller, dessen Mitgliedsbuch abgebildet ist. 2021 gibt es Anlass zu feiern, der SPD-Ortsverein wird 100 Jahre alt.